Geschichte

Im Stiftsarchiv St. Gallen ist ein Erbzinslehensvertrag von 1486 abgelegt.Darin ist zu lesen:“Wir die nachbenempten Ulrich, Jöri, Rüdi, Hans und Klaus die Vischer,alle Geprüder Vischers seligen von Germanshusen selig sön vergessen und tuend kund allermegklichen offenbar mit disem Brieff, für uns alle unser Erben und Nachkomen, dass Wir von dem Hochwirdigen Fürsten und Herrn Ulrich Abbt ouch Ehrwirdigen Gaistlichen Tenchant  und Konvent gemanlich das Gottshus Sant Gallen unsern gnedigen Herrn ainen sölichen hernach volgenden Briefe von wort zu wort also lutend innehabend: Wir, Ulrich von Gottes Gnaden Abbt und Tenchant und aller Konvent gemainlich des Gotteshus Sant Gallen das on mittel dem hailigen Stuol zu Rom zugehört, bekennen mit diesem Briff, dass Wir mit guoter zitlicher Vorbetrachtung und Rat unseres versammelten Kapitals um bessern nutzens willen ... 

... unseres Gotzhuses, den bescheidenen Geprüdern Ulrichen, Jörgen, Rudin, Hansen und Klausen Vischers seligen Söhn von Germanshusen und also genannt mit den güteren so darin und dazu gehörent. Alles Hus, Hofstatt, Graben, Wuoren, Wunn und Waid, Wasserflüssen und gegen rechten nutzen ehehaft und zuogehorden und dazu gehören mag. Doch sollen dieselben Müli mit Gezimber und obbeschriebenen güttern und zuobehörden in guoten eren rechten zit buwen unverwüstlich und unzerteilt halten und nicht darvon noch daraus versetzen, verkaufen noch anderweg verwenden. 

Und uns hinfür alle Jahr jährlich insbesonders uff Sant Martins-Tag gen Sant Gallen in unsern Hof zu unsern Amtlüten handen usrichten und samthaft bezahlen:Nün schilling dry pfening Konstanzer Müntz, auch acht Mütt Kernen und drei viertel Haber Sant Galler mess, zwei Herbsthühner und ainhundert ayer.Es ist hiermit abgeredet und bedingt, als dies Erbzinslehen dem Klausen Vischer geliehen, wann derselbe mit dem Tod abgehen solle, dann der älteste der Familie das Lehen empfangen solle. Zur Bekräftigung dieses haben wir das Conventinsigel mit Jar 1486 anhenken lassen. In der Folge haben während der äbtischen Zeiteine ganze Reihe von Lehenserneuerungen stattgefunden, so in den Jahren 1492, 1565, 1568, 1631, 1781 und letztmals 1782. Damals vertauschteder Müller Johannes Fischer von Gemmertshausen seine Mühle an das Gütlein seines Vetters im benachbarten Hof. 

Doch dieser Tauschhandel wurde von der Kloster-verwaltung nicht genehmigt. In diesem Aktenstück findet sich das erste mal die heutige Ortsbezeichnung Gemmertshausen.Anfang des 19. Jahrhunderts wurde, in der Absicht die bestehende Wasserkraft besser auszunützen als Nebenbetrieb eine Sägerei angegliedert. Ein grosses Wasserrad trieb, je nach Jahreszeit, die Mahlsteine der Mühle oder den hölzernen Einfachgatter der Säge an. Die neuzeitliche Entwicklung der Mühle und Säge Gemmertshausen litt sehr unter den vielen Wechseln ihrer Besitzer. 

Im Jahre 1895 übernahmen von den noch unmündigen Söhnen des verstorbenen Ferdinand Walser, die Gebrüder Hermann, Ferdinand und Heinrich Herzog aus Egnach Liegenschaft und Betriebe.Wegen dem Wechsel von Getreidebau auf Milchwirtschaft und weil jegliche Rendite fehlte, kam das Wasserrad und die damit betriebenen Mahlsteine im Jahre 1879 zum stehen. Die Gebrüder Herzog, als geschulte Mechaniker, versuchten alles, um den Betrieb den damaligen Verhältnissen anzupassen. Das Wasserrad wurde abgebrochen und durch eine Dampfmaschine ersetzt. 

Doch 1920 kam bereits wieder der Konkurs. Im nächsten Jahr an Pfingsten brannte das ehemalige Mühlengebäude mit Säge ab. Es entstand alles neu, Wohnhaus, Sägereibau mit neuen Maschinen, aber der Segen blieb aus.


1941 bereits wieder der Konkurs. 1944 schlossen sich zwei Berufssäger und ein Romanshorner Kaufmann zur Gasser, Hürlimann & Cie. zusammen. 1957 wurde die Firma Gasser, Hürlimann & Cie. aufgelöst und in Gasser & Co. umgewandelt.